KI-Modelle beginnen, Live-Finanzdaten zu nutzen, was einen Wettlauf um die Position als Hauptlieferant auslöst. Krypto-Unternehmen übernehmen bereits die frühe Führung.
Der neue Dienst von Crypto.com sendet seine Echtzeit-Marktdaten direkt in KI-Modelle wie Claude und ChatGPT. Dies ist der neueste Schritt in einem Wettlauf mit hohem Einsatz, um ein wichtiger Datenanbieter für das KI-Ökosystem zu werden.
Dieser Schritt zeigt auch eine wachsende Kluft zwischen der schnellen Einführung in der Kryptowelt und dem vorsichtigeren Ansatz traditioneller Broker.
"Die Integration von KI und Krypto steht erst am Anfang und wird wirklich verändern, wie wir investieren und Handel betreiben", sagte Eric Anziani, Präsident und COO von Crypto.com. "Wir freuen uns, diesen bedeutenden Schritt bei der Entwicklung KI-gesteuerter Kryptowährungstools zu unternehmen, die die Brücke zur neuen Ära der Finanztechnologie und Ermächtigung schlagen. Crypto Market Data von Crypto.com ist für den Händler von heute und morgen konzipiert."
MCP wird zur aufstrebenden Datenschicht für KI
Das neue Ökosystem verwendet das Model Context Protocol (MCP), einen Open-Source-Standard, der es KI-Modellen ermöglicht, sich direkt mit externen Datenquellen zu verbinden.
Krypto-fokussierte Unternehmen und große Datenanbieter haben es schnell übernommen. Anthropic, der Schöpfer von Claude, hat sich bereits mit Datenriesen wie S&P Global und FactSet zusammengetan.
Im Kryptobereich haben Datenaggregator wie CoinGecko und jetzt auch Crypto.com offizielle MCP-Server gestartet und machen sich so zu einfachen Datenquellen für kompatible KIs.
Laut öffentlichen MCP-Verzeichnissen gibt es bereits Dutzende von MCP-Servern, die sich auf Finanzen und Investitionen konzentrieren — sie decken Aktien, ETFs, Krypto, Broker-Konnektivität und XBRL-Daten ab — und das Segment wächst schnell.
Traditionelle Broker verfolgen einen vorsichtigen Ansatz
Diese zukunftsorientierte Strategie unterscheidet sich stark von dem, was traditionelle Forex und CFD Broker tun. Die meisten Broker arbeiten daran, KI innerhalb ihrer eigenen Plattformen zu nutzen, bauen private Chatbots und Signalgeneratoren, anstatt ihre Hauptdatenfeeds für das globale KI-Ökosystem zu öffnen. Aber der Markt wartet nicht auf sie.
- Crypto.com fügt Google Pay in Großbritannien hinzu, um mobile Wallet-Zahlungen zu fördern
- VerifiedX wendet sich an Crypto.com für 1,5 Milliarden Dollar Obhut, um institutionelles Vertrauen zu gewinnen
- Crypto.com beantragt US-Bankcharta und schließt sich Coinbase, Ripple und Circle an
Die klare Nachfrage nach dieser Funktionalität wird durch eine Graswurzelbewegung aus der Entwicklergemeinschaft demonstriert. Für Plattformen wie Interactive Brokers und MetaTrader bauen unabhängige Entwickler bereits ihre eigenen inoffiziellen MCP-Server.
Diese Community-Projekte fungieren als "Mittelschicht", die Daten aus den Standard-APIs der Broker ziehen und an AI Agent weiterleiten. Während Broker also noch nicht offiziell Teil dieses Trends sind, schaffen ihre Benutzer und die Entwicklergemeinschaft bereits Verbindungen.
Von KI-Nutzern zu KI-Infrastrukturanbietern
Der Schritt von Crypto.com bringt das Unternehmen an die Spitze eines großen Wandels: vom bloßen Nutzen von KI zum wichtigen Anbieter der Daten, die KI antreiben. Für traditionelle Broker ist die Frage nicht mehr, ob sie diesem Wettlauf beitreten werden, sondern wann. Werden sie führen oder müssen sie dem Weg folgen, den ihre eigenen Gemeinschaften bereits schaffen?


